Derzeit lässt nur eins die Herzen der Wetter höher schlagen: das Deutsche Derby. Am 12. Juli wird in Hamburg entschieden, wer sich die Krone der Dreijährigen aufsetzen darf und momentan gibt es vor allem einen klaren Favoriten: Wonderful Moon. Der dreijährige Sohn von Sea The Moon, der 2014 das Derby gewann, hat alle Derby Tests, in denen er aufgeboten wurde, souverän gewonnen.
Doch natürlich gewinnt nicht immer der Favorit in Hamburg, sonst wäre das Derby auch eine ziemlich langweilige Angelegenheit. Normalerweise spiele ich gerne Andrasch Starke, aber dieses Mal glaube ich nicht, dass Wonderful Moon gewinnt. Denn da sind ein paar so spannende Pferde aktuell noch im Markt, dass ich einfach jemand anders nehmen muss. Und da fällt mein Blick natürlich auf die Nachnennung von Kellahen – ein Wiesenpfad Sohn, der von Sarka Schütz trainiert wird. Warum ich ausgerechnet Kellahen wähle? 2020 ist bisher das Jahr der Frauen. Die beiden Klassiker (2000 Guineas, 1000 Guineas) wurden von Frauen gewonnen. Gegen Kandidaten aus dem Grewe Stall, die als unverlierbar galten, allen voran natürlich Rubaiyat.
Und am Ende waren Sarah Steinberg und Yasmin Almenräder einfach unterschätzt und holten sich mit Fearless King und Lancade die Klassiker. Ich sehe da ein Muster, das ich sehr gerne weiterführen würde. Und dieses Mal bin ich mit von der Partie, denn auch ich hatte beide Pferde nicht zwingend auf dem Zettel. Vor allem Lancade habe ich sträflich unterschätzt. Ein bisschen Frauenpower schadet dem Sport gar nicht. Die Trainerinnen haben zuletzt nicht besonders viel Aufmerksamkeit erfahren. Vielleicht gelingt das auch Sarka Schütz. Kellahen hat auf jeden Fall Vermögen und löste sein Derbyticket in letzter Minute.
Falls Kellahen nicht starten sollte, habe ich aber noch einen Tipp: Notre Ruler. Der war zwar im strömenden Regen in München hinter Dicaprio, der locker siegte – aber er musste bisher auch noch nicht viel leisten. Als Zweijähriger lief er gar nicht und als Dreijähriger nur dreimal, ein Sieg, zwei zweite Plätze. Ein geschontes Pferd, das in Hamburg antritt und deutlich weniger Kilometer auf dem Buckel hat, als die Konkurrenz, die bereits einige harte Rennen hatte. Sorgen macht mir dennoch das Kölner Geläuf aktuell, man munkelt, dass die Grasbahn unterirdisch wäre und nicht die besten Trainingsbedingungen aktuell biete. Deswegen habe ich Mumm auf Torquator Tasso, der sogar noch weniger Rennen gelaufen ist als Notre Ruler, nämlich zwei. Und eins davon hat er mit großem Speed gewonnen. Was für ein Kämpfer. Der kam angeflogen und eroberte die Rennbahn. Was der Sieg allerdings wert ist, ist kaum zu sagen, denn keines der Pferde, gegen die er lief, tritt im Derby an.
Und wer Mut hat, spielt Palm Springs aus dem Stall von Hans Albert Blume. Der war hinter Soul Train und Kellahen, den zweien, über deren Nachnennung man spekuliert. Sogar recht deutlich, doch man kann sich vorstellen, dass Palm Springs durchaus noch was im Tank hat. Wenigstens für einen Platz.
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